Sicher in den Süden: Der Herbst-Trip-Tipp

 width=Drum herum zu reden nützt nichts: Bei uns steht der Herbst vor der Tür, und die Wetter-Perspektive trübt sich im wahrsten Sinn des Wortes ein. Abgesehen vielleicht von ein paar goldenen Tagen im Oktober wird das Wetter mies in nächster Zeit, und viele von uns nutzen deshalb die Gelegenheit für einen Tripp in wärmere Regionen, ans Mittelmeer zum Beispiel oder sogar nach Asien oder Afrika.

Besonders,

wer in exotische Länder reist, bekommt dann gern eine Vielzahl von Ratschlägen zu Krankheiten, Gefahren und Verhaltensweisen mit auf den Weg – je abgelegener das Ziel, desto eher anscheinend wollen Freunde und Verwandte hilfreiche Gesundheitstipps loswerden. Gut gemeint meistens, natürlich, aber: Nicht alle stimmen, oder zumindest ist die Sache oft ein wenig komplexer, als es aussieht. Ungewohnte Temperaturen, exotisches Essen oder dürftige Hygieneverhältnisse können für den Mitteleuropäer und dessen Organismus zweifellos eine Herausforderung darstellen, so viel zumindest ist gewiss. Wir haben deshalb den Wahrheitsgehalt von gängigen Gesundheitstipps überprüft:

Zähneputzen nur mit Mineralwasser

Gerade in tropischen Ländern mit oftmals recht einfachen hygienischen Verhältnissen kann das Leitungswasser mit Keimen belastet sein, die für mitteleuropäische Mägen im günstigen Fall nur ungewohnt sind. Selbst in Hotelanlagen mit ansonsten westlichem Standard sollten Reisende äußerst vorsichtig sein und möglichst kein Leitungswasser in den Mund nehmen – auch nicht zum Zähneputzen.

Generell sollte man auf Lebensmittel eher verzichten, die mit Leitungswasser in Berührung gekommen sein könnten – beispielsweise Salate oder Obst, das nicht schälbar ist. Und auch beim abendlichen tropischen Cocktail ist es besser, nachzufragen, ob die darin enthaltenen Eiswürfel aus Leitungswasser gemacht sind.

Cola und Salzstangen gegen Reisedurchfall

Nicht nur das Leitungswasser, auch exotische Speisen können zu Magen-Darm-Problemen führen – auch ungewohnte oder sehr scharfe Speisen können nämlich dafür sorgen, dass die Darmflora durcheinander gerät.
Dagegen soll als Hausmittel ausgerechnet eine Kombination zweier Lebensmittel helfen, die aus gesundheitlicher Sicht erstmal suspekt erscheinen: Cola und Salzstangen.
Tatsächlich ist das zutreffend, wenn auch mit Einschränkungen: Bei Durchfallerkrankungen verliert der Körper Salz und Flüssigkeit, der Elektrolythaushalt gerät durcheinander. Dazu fehlt es an Kohlenhydraten, die die Wasser- und Salzaufnahme im Darm fördern. Und genau diese drei Zutaten – Wasser, Kohlenhydrate und Salz – liefert die Kombination von Cola und Salzstangen.

Citronella und Vitamin B gegen Mücken

Insekten können überall lästig werden, klar. Während aber Mückenstiche hierzulande nur ein unangenehmes Jucken hinterlassen, droht in tropischen Ländern mitunter eine lebensgefährliche Infektion. Reisende sollten sich daher gut vor Mücken  schützen.
Den Rat, dazu pflanzliche Mittel wie Citronella oder Vitamin-B-Präparate zu verwenden, sollten sie dabei aber nicht beherzigen. Denn Citronella duftet zwar angenehmer als viele Mückenmittel, hält die Moskitos aber nur sehr kurzfristig fern. Und dass Vitamin B vor Mücken schützen würde, ist bisher nicht belegt.
Effektiver sind Fliegengitter an den Fenstern und Moskitonetze über dem Bett. Die Haut lässt sich am besten durch lange Kleidung schützen. Für unbedeckte Hautareale können bei Bedarf Insektenabwehrmittel mit synthetischen Wirkstoffen wie DEET eingesetzt werden –  sie sorgen für einen für Insekten unattraktiven Körpergeruch.

Solariumsbräune gegen Sonnenbrand

Je südlicher bzw. näher am Äquator der Urlaubsort liegt, desto intensiver ist die Sonnenstrahlung: Am Breitengrad mit der Null steht die Sonne am höchsten, und oft sind dort Sonnenbrände das sichtbare Ergebnis der ersten Urlaubstage. Oft wird geraten, die Haut schon vor dem Abflug im Solarium vorzubräunen. Denn dann, so die Idee, sei sie schließlich schon an die UV- Strahlung gewöhnt – und weniger anfällig für einen Sonnenbrand.
Experten raten davon ab: Klüger ist es, die ersten Urlaubstage an einem Schattenplatz zu verbringen, und auch dort ist Sonnenschutz für die Haut mittels Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ratsam. Auf diese Weise kann sich die Haut langsam an die Sonne gewöhnen – und der Sonnenbrand bleibt aus.

Heißes trinken gegen Hitze

Bei tropischer Hitze macht oft der Kreislauf des Mitteleuropäers nicht mehr mit. Der Grund: Er trinkt nicht genug – und wenn, dann nicht das Richtige. Denn der Griff zu eisgekühlten Getränken ist an heißen Tagen so ziemlich das Falscheste, was man machen kann. Kaltes im Bauch führt dazu, dass der Körper seine Wärmeproduktion ankurbelt – und in der Folge mehr schwitzt.

Manch einer rät Fernreisenden bei heißen Außentemperaturen deshalb zum Genuss von Tee. Und was erst einmal absurd klingen mag, hat seine Berechtigung: Denn warme Getränke sorgen für ein kontinuierliches, leichtes Schwitzen – und damit für jenes Maß an Kühlung, das der Körper an heißen Tagen braucht. Positiver Nebeneffekt: Tee wird mit kochendem Wasser zubereitet – und ist deshalb keimfrei.

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